Eine Anwesenheitsprämie ist natürlich schnell eingeführt. Man braucht nichts rechnen, erklärt ist sie schnell, fertig. Einen Berater braucht man natürlich dann erst recht nicht. Doch das (böse) Erwachen kommt meist später. Denn der Mitarbeiter, der fehlt wegen Krankheit (und darum geht es ja in erster Linie dabei) kann ganz einfach auf das Entgeltfortzahlungsgesetz verweisen. Und schon ist es vorbei mit der tollen Idee, denn nun bekommt er für die Fehltage zumindest den Durchschnitt der letzten drei Monate. Und das ist ? genau! Er bekommt die Prämie in voller Höhe, egal ob er da ist oder nicht. Dann wäre ja eine Grundlohnerhöhung fast noch einfacher gewesen…
Aber ja, es gibt auch Konstrukte, die das etwas besser machen, wo nicht dann sofort jeder Kranktag trotzdem zu gleichen Prämie führt. Aber auch hier ist ein richtiger Fehler immer enthalten. Denn allzu gering sollte die Prämie ja nicht sein, der Ausfall sollte ja schmerzen, bemerkt werden und zum Kommen motivieren. Das ist natürlich besonders schön für die Mitarbeiter, die eben immer da sind. Sie erhalten eine Prämie für? Richtig, für nichts! Und nun stellen Sie sich einmal vor, was passieren wird, wenn Sie eines Tages diese Prämie ersetzen wollen, zb. durch eine Leistungsprämie?